Historische Eisenbahnen & Zugfahrten – die TOP 5

In Deutschland gibt es zahlreiche historische Eisenbahnen, die auch als Museumsbahnen bezeichnet werden. Sie wurden zum Teil schon außer Betrieb gestellt, teilweise fahren sie aber noch, meist als Touristenattraktion.

Oft haben sich Eisenbahnfreunde zu ganzen Vereinen zusammengeschlossen, um die Traditionen dieser Bahnen zu bewahren. Ein Beispiel ist der Historische Eisenbahn Gelsenkirchen e. V., der Sonderfahrten durch das Ruhrgebiet organisiert und sich für den Erhalt der historischen Fahrzeuge einsetzt. Viel Nostalgie lag auch beim Dampfloktreffen Bebra in der Luft. Wir stellen die Top 5 der historischen Eisenbahnen genauer vor.

Die Albtalbahn im Schwarzwald

Der Ursprung der Albtalbahn (ATB) war die 1885 eröffnete Ettlinger Seitenbahn. 1897 wurde dann der erste Streckenabschnitt der Albtalbahn in Betrieb genommen, heute fährt die Bahn von Karlsruhe Albtalbahnhof durch mehrere Stadtteile, dann durch Ettlingen Stadt und Busenbach und endet in Bad Herrenalb. Insgesamt legt die Bahn eine Strecke von knapp 25,7 km zurück. Im Jahr 1898 wurde das Teilstück bis Ettlingen elektrifiziert, um den Rußausstoß zu senken. Ursprünglich mit Gleichstrom betrieben, wird die gesamte Albtalbahn seit 1911 mit Wechselstrom betrieben.

Eine Fahrt mit der Albtalbahn dauert nicht so lange, wie etwa das Abfahren einer Radstrecke wie den Albtalradweg und ist schon deshalb gut geeignet für einen Ausflug mit Kindern. Die Preise für eine Fahrt liegen (Dampfzugkarte oder Dampfzuschlag) bei 16 Euro (10 Euro für Dampfzugkarte, 6 Euro für Dampfzuschlag) für Erwachsene und bei 8 Euro für Kinder (5 Euro bzw. 3 Euro). Voraussetzung ist immer eine gültige KVV-Fahrkarte.

Die Brockenbahn im Harz

Ähnlich wie der Rasende Roland zählt auch die Brockenbahn im Harz zu den bekannten Sehenswürdigkeiten in Sachen historische Eisenbahnen. Die 19 km lange Strecke der Brockenbahn führt von Drei Annen Hohne über Schierke bis auf den Brocken. Dabei klettert die Bahn von 542 m ü. NN bis auf 1.125 m ü. NN. Der erste Streckenteil der Meterspur-Bahn von Drei-Annen-Hohne bis nach Schierke wurde 1898 eröffnet, die Reststrecke bis zum Brocken folgte etwas später im selben Jahr.

Allerdings fuhren die Züge diesen Abschnitt nur von Ende April bis Mitte Oktober. Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde die Teilstrecke bis auf den Brocken im Jahre 1949 neu eröffnet. Im Sommer fahren täglich 11 Zugpaare die Strecke, im Winter sind es 6 Züge. Wer mit der Brockenbahn fahren möchte, zahlt für die einfache Fahrt 9 Euro, für eine Hin- und Rückfahrt werden 14 Euro fällig.

Rasender Roland auf Rügen

Wer nach Möglichkeiten sucht, seinen Urlaub oder sein Wochenende sinnvoll zu verbringen, der findet auf vielen Websites mit unterschiedlichen Themen Anregungen. Eine Idee wäre die Fahrt mit der historischen Eisenbahn auf Rügen, die den Namen Rasender Roland trägt. Die auf Schmalspur fahrende Bahn heißt eigentlich Rügensche BäderBahn und ermöglicht ihren Passagieren bis heute eine historische Zugfahrt auf Rügen. Der Rasende Roland verbindet die bekanntesten Seebäder, startet in Lauterbach Mole bzw. Putbus und macht Halt in Binz, Sellin und Baabe, bevor er in Göhren endet.

Diese Museumsbahn gibt es seit 1895 und der dampflokbetriebene Zug befördert seine Fahrgäste mit einer Höchstgeschwindigkeit von gerade 30 km/h auf gemütliche Art von A nach B. Dabei nutzt er eine Spurweite von 750 mm. Der Fahrpreis für eine Fahrt mit dem Rasenden Roland bewegt sich, je nach Tarif, zwischen 2,20 Euro und 11 Euro (für Kinder gilt jeweils der halbe Tarifpreis). Außerdem gibt es Familienkarten, die zwischen 4,60 Euro und 23 Euro kosten.

Historische Eisenbahn Frankfurt

Wie auch der Historische Eisenbahn Gelsenkirchen e. V. ist auch der Historische Eisenbahn Frankfurt e. V. keine eigene Bahn, sondern ein Verein, der sich um die Erhaltung und Pflege deutscher Bahntraditionen und Dampflokomotiven kümmert. Der Verein bietet Sonderfahrten durch das Rhein-Main-Gebiet an. Zwar wurden 1977 für das DB-Netz sämtliche Dampflokomotiven verboten, allerdings gibt es seit 1982 die Möglichkeit, sie wieder fahren zu lassen, wenn bestimmte Auflagen erfüllt sind.

Der Historische Eisenbahn Frankfurt e. V. bietet seinen Kunden Fahrten in historischen Zügen nach Königstein, Borken oder Eppstein an. In Zeiten, in denen man keinen Ferienhaus-Urlaub im europäischen Ausland machen sollte, kann eine solche Zugfahrt eine spannende Alternative sein. Die Preise für solche Sonderfahren sind beim Verein zu erfragen.

Der historische „Adler“ in Nürnberg

Die Dampflok Adler war die erste in Deutschland und ist bereits seit dem Jahre 1835 in Nürnberg unterwegs. Die Original-Bahn ist nach Ihrer Außerdienststellung verkauft worden und seitdem leider verschollen, allerdings existieren zwei Nachbildungen im Originalmaßstab, die 1935 und 1952 gefertigt wurden. Einer der beiden noch existierenden Züge ist tatsächlich weiterhin fahrtauglich und kann für Sonderfahrten zwischen Nürnberg und Fürth gebucht werden. Die Dampflok schafft immerhin eine Reisegeschwindigkeit von 35 km/h, womit sie etwas schneller unterwegs ist, als der Rasende Roland auf Rügen. Ihre maximale Geschwindigkeit liegt bei immerhin etwa 65 km/h. Für eine Fahrt mit diesem außergewöhnlichen Zug zahlen Erwachsene 40 Euro, Kinder die Hälfte. Im Fahrpreis ist der Eintritt für das DB-Museum enthalten.

Fazit

Zugegeben, eine historische Eisenbahn mit Dampflok entspricht nicht den Erwartungen, die man heute an eine umweltbewusste Beförderung auf den Gleisen hat. Aber jede Museumsbahn gestattet einen Blick in die lange Historie der Eisenbahn und führt direkt zu den Wurzeln der industriellen Revolution. Mit einer historischen Eisenbahn zu fahren, ist für Erwachsene und Kinder gleichermaßen spannend. Eine solche Bahn wirkt im Zeitalter immer schnellerer und modernerer Züge a la ICE, TGV oder Shinkansen wie eine Entschleunigung, die durchaus gu tun kann.

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